Torrey Peters: »Detransition, Baby«

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Ein Hörbuchtipp von Julia Bergemann (Public Relations Managerin)

Mit ihrem Debüt »Detransition, Baby« gewann Torrey Peters den PEN/Hemingway Award, stand als erste trans Frau auf der Longlist des renommierten Women’s Prize for Fiction und erzielte in den USA ein großes Pressefeuerwerk. Der Roman wurde etwa in der New York Times Editors’ Choice gelistet und sowohl überregionale Medien wie CNN und das People Magazine als auch namhafte Autorinnen wie Carmen Maria Machado (So good I want to scream!) und Jia Tolentino (This book is exhilaratingly good.) machten ihre Begeisterung publik. Nach dem Hören dieses beeindruckenden und emotional aufgeladenen Hörbuchs wird schnell klar: zu Recht!

In »Detransition, Baby« erzählt Torrey Peters die Geschichte der queeren Familiengründung von Reese, Ames und Katrina. Zu Beginn der Handlung könnten die Lebensumstände der drei Hauptfiguren nicht unterschiedlicher sein. Reese ist eine trans Frau, die nach sexueller Freiheit strebt und den tiefen Wunsch hegt, Mutter zu sein. Ames detransitionierte, nachdem er sich noch als Amy von Reese trennte. Jahre später ist Katrina, seine Chefin und eine cis Frau, von ihm schwanger und die beiden stehen vor der Frage, ob sie das Baby behalten sollen. Katrina hat eine Scheidung sowie eine Fehlgeburt hinter sich und möchte vor allem ihrer Karriere nachgehen. Ames kann sich nur in einem queeren Beziehungskonstrukt vorstellen, ein Kind aufzuziehen, und weiß von Reeses Kinderwunsch. Er schlägt Katrina vor, Reese einzubeziehen – und die drei beginnen, sich einander anzunähern, der neuen Situation zu öffnen und zu überlegen, ob sie zu einer Co-Elternschaft bereit sind.

Elf Kapitel, in denen die Perspektive zwischen Amy/Ames und Reese wechselt, nehmen uns mit in die Vergangenheit (vor der Zeugung des Kindes) und die Gegenwart (nach der Zeugung des Kindes) der Figuren und führen uns vor Augen, was es heißt, das Elternsein gemeinsam neu zu definieren. Die unerwartete Schwangerschaft von Katrina bringt sie dazu, sich aufs Neue mit ihren Lebensentwürfen, Sehnsüchten und Geschlechtsidentitäten auseinanderzusetzen. Themen wie Mutterschaft, Selbstbestimmung und Verlustängste spielen dabei eine große Rolle. Torrey Peters‘ Schilderungen sind aber auch stets von Humor durchzogen. Als Hörbuchsprecherin schafft es Britta Steffenhagen, die Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit zu vermitteln und der Emotionalität der Erzählung durch ihre intensive Lesung Ausdruck zu verleihen.

»Detransition, Baby« ist ein Hörbuch über eine außergewöhnliche Beziehung, den Ausbruch aus gesellschaftlichen Konventionen, die Neuerfindung von Schwangerschaft und Elternschaft, das Transsein sowie die Erkundung der eigenen Sexualität. Es bricht alte Denkmuster auf, weitet den Blick für verschiedenste Familienkonstellationen und regt zum Nachdenken an. Gerne möchte ich mich einem Satz aus der Vogue anschließen und ihn um rehear ergänzen: If I had the ability to momentarily wipe my memory, I’d use it to reread »Detransition, Baby« for the first time.

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  • Tipp
Torrey Peters
Gelesen von Britta Steffenhagen

Der Bestsellererfolg aus den USA − nominiert für den Women's Fiction Prize

Reese und Amy waren ein glückliches Paar, zwei Transfrauen in New York mit dem Traum von einer Familie. Doch dann entschloss sich Amy, wieder als Mann zu leben, und die Beziehung zerbrach. Als Ames drei Jahre später seine Chefin Katrina, eine starke, unabhängige Frau, schwängert, fasst er den Plan, dieses Kind gemeinsam zu dritt aufzuziehen. Ungewöhnlich − aber machbar.

Ein moderner Gesellschaftsroman, der den Nerv der Zeit trifft. Intensiv gelesen von Britta Steffenhagen. 

»Einer der gefeiertsten Romane des Jahres.« Time

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