Marlen Diekhoff

Marlen Diekhoff, vielseitige Bühnen- und Filmschauspielerin, gehörte nach Engagements in Hannover, Stuttgart und Frankfurt viele Jahre zum Ensemble des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg. Als Hörbuchsprecherin hat sie u. a. Romane von Margriet de Moor, Alessandro Baricco, Joan Didion und Herta Müller gelesen.

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Marlen Diekhoff

03.01.2004

Es sind immer die gleichen Bücher, nach denen wir greifen. Bücher, die von Liebe erzählen und dem, was man gemeinhin «Betrug» nennt, ist er doch meist nichts anderes als ein verzweifelter Schlussakkord einer Beziehung. Und als gebe es nicht genug von jenen Romanen, die um Vergänglichkeit und Verfall einer Liebe kreisen, so tauchen aus dem Goldbad der Literaturgeschichte Meisterstücke wie Sándor Márais <i>Wandlungen einer Ehe</i> in unser Bewusstsein.

Auch das Hörbuch ist ein Glücksfall: Das Scheitern einer Ehe ist aus drei Perspektiven, in drei langen Monologen geschrieben. Das Medium bietet sich vortrefflich für eine Lesung dreier Schauspieler an. Ist es doch gescheite und beredte Alltagssprache, die ihre volle Wirkung im Ohr entfalten kann.

Zuerst ist da die Ehefrau, die das Fremdgehen ihres Mannes bemerkt und vergeblich um die Liebe ihres Lebens kämpft, um zu erkennen, dass es den «Richtigen» nicht gibt. Marlen Diekhoff tut dies mit feiner, verletzter Stimme. Und man hat den Eindruck, sie lese den Text nicht in irgendeinem Tonstudio vom Blatt ab, sondern sitze ganz nah bei uns und erzähle uns ihre Version. Dann erklärt uns Charles Brauer als Ehemann Péter, warum auch seine Ehe und später die Beziehung zu seinem Dienstmädchen Judit scheitern musste. Ruhig, gewissenhaft, mit wohltönender, klangvoller Stimme und mit einer Dominanz, die er als Tatort-Ermittler an der Seite Manfred Krugs oft vermissen ließ. Nach mehr als zehn Stunden endlich die Einsicht, die wir auch bei Márai bestätigt finden: «Man sehnt sich nach Liebe, aber es hilft einem niemand nie. Wenn man das begriffen hat, wird man stark und einsam.»

Mit Judits Solo endet der dreistimmige Roman. In einem Hotelbett, irgendwo in Rom, offenbart sich Judit einem Schlagzeuger. Vier Stunden Katja Riemann liegen vor uns. Wir fiebern gespannt dem Ende entgegen und ahnen, dass auch Judit eine andere Sicht der Dinge hat. Drei Wahrheiten, eine Geschichte über den Niedergang des Bürgertums liebster Institution: der Ehe.

Philipp Haibach

Die Literarische Welt

"Phantastisch geschrieben – hochkarätig gelesen."

BILD am Sonntag

"Wunderbar lebendig in Szene gesetzt von Marlen Diekhoff"

NDR Kultur

„Dabei entwickelt sich beim Hörer - wie magisch - zunehmend das Gefühl, zur Familie oder zumindest zu den Freunden von Joan zu gehören. Ein herausragendes Hörbuch, nicht nur für Menschen in Leid und Trauer sondern für alle, die nicht den Kopf in den Sand stecken wollen. Marlen Diekhoff versetzt sich ganz in Didions Erleben hinein, sie liest intensiv und tiefgründig."

dpa

"Marlen Diekhoff findet den richtigen Ton für diese Geschichte: unkitschig, unsentimental und absolut packend."

Hessischer Rundfunk

"Wie der Einzelne [einem] Spitzelsystem hilflos ausgeliefert ist, gestaltet die Schauspielerin Marlen Diekhoff in der ungekürzten Lesung ergreifend."

Ostthüringer Zeitung

14.11.2003

Ein Höhepunkt im aktuellen Programm von HörbucHHamburg ist die Aufnahme von Sandor Márais Meisterroman „Wandlungen einer Ehe“. Als dreistimmiger Monolog vom Autor angelegt, wird er von drei Schauspielern gelesen: Marlen Diekhoff ist Ilkona, die erste Ehefrau von Péter. Mit Verletzlichkeit, Trotz und Feinsinn in der modulationsreichen Stimme, charakterisiert sie am besten die Nuancen im Wesen jener Frau, die ihren Mann auf ewig liebt. Charles Brauer spricht den Ehemann, Katja Riemann das Dienstmädchen. Dieselbe Ehe aus verschiedenen Perspektiven zu erleben und aus unterschiedlichen Zeitabschnitten, macht, abgesehen von der literarischen Qualität und dem großen Bogen, den Sandor Márai spannt, den Reiz dieses wundervollen Hörbuches aus.

Welt am Sonntag

"Lian Hearns anmutige Texte, von Irmela Brender erstklassig ins Deutsche übertragen, werden von den beiden Schauspielern so richtig zum Leuchten gebracht."

NDR Kultur

"Marlen Diekhoff liest, feinsinnig, Colette entsprechend."

Journal für die Frau

„Ein zutiefst bewegendes und auch hellsichtiges Hörbuch"

Bayern 2