Interview
Luise Helm
05.10.2023
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Die Hauptfigur Elizabeth […] hat einen sehr eigenwilligen Charakter, an dem ihr Umfeld manchmal verzweifelt.
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Luise Helm, Sie haben für uns den Roman »Eine Frage der Chemie« von Bonnie Garmus eingelesen, der weltweit veröffentlicht wird und unter dem Titel »Lessons in Chemistry« dieses Jahr noch als Apple TV-Serie mit Brie Larsson erscheint. Was hat Sie persönlich an dem Projekt gereizt?
Luise Helm: Obwohl das Buch in den frühen 1960er Jahren spielt, sind viele der feministischen Themen, die es anspricht, auch heute noch relevant. Außerdem mochte ich, dass die Hauptfigur Elizabeth einen sehr eigenwilligen Charakter hat, an dem ihr Umfeld manchmal verzweifelt. Dieses Aufeinanderprallen von unterschiedlichen Weltanschauungen hat mir beim Gestalten der Figuren großen Spaß gemacht.
Als Elizabeth ihren Job im Chemie-Labor verliert, nimmt sie einen Job als Moderatorin einer Koch-Show an. Was denken Sie: Was würden Sie selbst heute machen, wären Sie keine Schauspielerin geworden?
Luise Helm: Ich könnte mir gut vorstellen, dass ich dann vielleicht Fotografin geworden wäre.
Wen spricht das Hörbuch an? Wer sollte es Ihrer Meinung nach unbedingt anhören?
Luise Helm: Ich bin kein Freund davon, Zielgruppen so einzugrenzen, das ist Sache von Marketingabteilungen. Ich selbst habe als Kind alles gelesen, was ich in die Finger kriegen konnte, es war mir egal, ob die Bücher für Jungen, Mädchen, Erwachsene oder Kinder waren.
Insofern freue ich mich einfach, wenn möglichst viele Menschen das Hörbuch hören.
Die Hauptfigur Elizabeth Zott ist anfangs Chemikerin in einem Chemie-Labor. Hat das Hörbuch bei Ihnen Interesse für Chemie geweckt oder hat es Sie an alte Schulzeiten erinnert?
Luise Helm: Chemie war tatsächlich mein schlechtestes Fach in der Schule, ich glaube da hatte ich meistens eine 5. Mein Lehrer hat es damals leider nicht geschafft, diesem für mich sehr abstrakten Periodensystem Leben einzuhauchen.