Joel Dicker: »Das Verschwinden der Stephanie Mailer«

Cover: Das Verschwinden der Stephanie Mailer

Ein Hörbuchtipp von Sarah Theel (Lektorin)

Als »Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert« erschien, sagte eine Arbeitskollegin zu mir, das wäre eines der besten Bücher, das sie seit Jahren gelesen hätte. Dann erschien »Die Geschichte der Baltimores«, ein Bekannter gab mir das Hörbuch und sagte, es hätte ihm so gut gefallen und ich müsste es unbedingt anhören. Nun legt Joël Dicker mit »Das Verschwinden der Stephanie Mailer« seinen dritten Roman vor und verständlicherweise waren meine Erwartungen hoch. Sogar sehr hoch. Nicht nur an das Buch, sondern auch an Sprecher Torben Kessler, der die knapp 20 Stunden wieder eingelesen hat.

Die Geschichte beginnt in der Gegenwart, an dem Tag, an dem der Polizist Jesse Rosenberg seinen Abschied vom Polizeidienst feiert.  Auf einmal steht die Journalistin Stephanie Mailer vor ihm und behauptet, Jesse und sein Kollege Derek Scott hätten bei ihrem ersten Fall vor zwanzig Jahren den falschen Mann verdächtigt. Damals wurde in dem Badeort Orphea an der amerikanischen Ostküste der Bürgermeister mit seiner Familie eiskalt erschossen und auch eine vorbeikommende Joggerin fiel dem Mörder zum Opfer.

Die beiden Polizisten ermittelten und fanden einen Schuldigen. Den Falschen, wie Stephanie Mailer nun behauptet. Jesse und Derek gehen darauf nicht weiter ein, bis Stephanie Mailer wenige Tage später vermisst gemeldet wird. Die beiden nehmen erneut die Ermittlungen auf und es entspinnt sich eine Geschichte mit so vielen Zeitebenen, persönlichen Schicksalen und kleinen Geheimnissen, dass man am Ende kaum fassen kann, was für einen raffiniert gesponnenen Roman man eben gehört hat. Eigentlich möchte man direkt wieder von vorne anfangen, da man sich sofort der Tatsache bewusst wird, bestimmt zahlreiche Details überhört zu haben, die man erst beim zweiten  Mal wahrnimmt. Wie auch seine Vorgänger, ist Dickers Geschichte vor allem durch seine psychologische Raffinesse spannend, die zu meinem Glück auf blutige Details verzichtet.

Ohne Torben Kesslers Stimme wäre das bereits ein Ereignis, aber der Schauspieler und Sprecher setzt noch einen drauf und vermag es, diese Geschichte mal mitreißend, mal sensibel, mal gelassen, mal packend zu erzählen, so dass man sich dem Sog des Romans und Torben Kesslers Stimme einfach nicht entziehen kann.

»Das Verschwinden der Stephanie Mailer« steht seinen beiden Vorgängern in nichts nach und gehört meiner Meinung nach in diesem Frühling eindeutig zu den literarischen Highlights unter den Hörbuch-Neuerscheinungen!

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
  • Tipp
Joël Dicker
Gelesen von Torben Kessler

Bestsellerautor Joël Dicker in Bestform – so intensiv, stimmungsvoll und packend wie Harry Quebert

Es ist der 30. Juli 1994 in Orphea, ein warmer Sommerabend an der amerikanischen Ostküste: An diesem Tag wird der Badeort durch ein schreckliches Verbrechen erschüttert, denn bei einem Mehrfachmord sterben der Bürgermeister und seine Familie sowie eine zufällige Passantin. Zwei jungen Polizisten, Jesse Rosenberg und Derek Scott, werden die Ermittlungen übertragen, und sie gehen ihrer Arbeit mit größter Sorgfalt nach, bis ein Schuldiger gefunden ist. Doch zwanzig Jahre später behauptet die Journalistin Stephanie Mailer, dass Rosenberg und Scott sich geirrt haben. Kurz darauf verschwindet die junge Frau ...

Die idyllischen Hamptons sind Schauplatz einer fatalen Intrige, die Joël Dicker mit einzigartigem Gespür für Tempo und erzählerische Raffinesse entfaltet.

ab
15,00 €