Ein Hörbuchtipp von Dortje Christiansen (Produktmanagerin)
„Wenn ein Buch Tiere sprechen lässt, so gibt es dafür nur ein Kriterium: ob man‘s glaubt.“ Die Geschichte von Doktor Dolittle – da hat sich, seit Tucholsky diese Devise vor fast hundert Jahren so staubtrocken zu Papier brachte, nichts geändert – glaubt man. Wort für Wort. So, wie sie uns – in dieser liebevollen Neuaufnahme – der wunderbare Felix von Manteuffel vorliest. Vorzwitschert. Vorbellt. Vorkrächzt. Was für ein Spaß!
Mit hörbarem Vergnügen gibt der Erzähler den Märchenonkel, um gleich darauf – im wahrsten Sinne des Wortes – genüsslich die Sau durchs Dorf zu treiben. Und während die Kinder anerkennend kichern, wenn der Papagei dem zerstreuten Doktor mal wieder die Leviten liest, staunt man als Erwachsener immer wieder über die ungebrochene Anziehungskraft dieser Geschichte.
Doktor Dolittle ist alles andere als ein Held. Beständig von Geldsorgen geplagt, leicht planlos und ohne jeglichen Ehrgeiz tut er, was getan werden muss. Mit der größten Selbstverständlichkeit. Das Pferd hat Kopfschmerzen? Dolittle verordnet eine Brille. In Afrika sind die Affen von einer Seuche bedroht? Dolittle leiht sich ein Schiff und besorgt Proviant auf Pump vom benachbarten Kaufmann – los geht’s.
Zusammen mit seinen Tieren lebt er in einer Art riesiger Patchwork-Familie, in der es keine große Rolle spielt, ob jemand Tier oder Mensch ist, Kind oder Erwachsener. Der Doktor hilft den Tieren aus der Patsche – und sie ihm. Und wir hängen Felix von Manteuffel an den Lippen… und glauben ALLES.
