Hörbuchtipp
Alex Ruehle »Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst«
05.10.2023
Ein Hörbuchtipp von Miriam Köpcke (Lektorin)
Paul ist ein Schlüsselkind. Am ersten Tag nach den Sommerferien kommt er wie gewohnt nach Hause und macht eine unglaubliche Entdeckung: Im Türschloss seiner Wohnung lebt neuerdings ein kleines Schlossgespenst. Es heißt Karaputzonogipolatüsomau, sagt es, denn das klingt so schön groß und gefährlich. Aber Zippelzefix! Das kann sich doch keiner merken! Also einigen sich Paul und das Gespenst auf den Namen Zippel, und eine ganz besondere Freundschaft beginnt. Zippel und Paul spielen mit der Spielzeugeisenbahn und dem Kaufmannsladen, Paul bringt Zippel lesen bei und zeigt ihm, dass Mandarinen und Nudeln verschwinden, wenn man sie isst und dass ein Wasserfall in der Wohnung nichts nass macht, wenn es sich dabei um die Klospülung handelt.
Wem das allein noch nicht lustig genug klingt, dem sei gesagt: Zippel ist ein Dichter, ein Sänger, ein Meckerer, ein Schnarcher, ein Stimmen-Nachmacher. Und wenn Katharina Thalbach murmelt und ruft, schnattert und erklärt, singt und plappert, wird die die Geschichte von Paul und dem Schlossgespenst erst so richtig lebendig. Die kleinen Wortspiele präsentiert sie in all ihrer Absurdität und gleichzeitig bestechenden Logik: »Nitzsche, Nutzsche, Natzsche, ich sitze in der Patsche«, seufzt Zippel etwa krächzend. Der Hausmeister Herr Nitzsche plant nämlich, das Wohnungsschloss auszutauschen …
Zippel schläft also probeweise in einem Mehlhaufen auf dem Küchenfußboden („Rrrrrruttelditschüüü“, „rrrrrruttelditschüü“) oder in Pauls Sparschwein, weil es dort wegen der Münzen so schön hart ist. Aber ein wirklich wahres Schlossgespenst braucht nun mal ein Türschloss, voller Rost und Schmieröl! Nur wo nimmt man das her? Paul und Zippel – so viel sei verraten – finden eine Lösung. Und wir können uns einkuscheln und abwechselnd schmunzeln und laut loslachen, während wir dieser wunderbar erzählten, warmherzigen Suche nach einem neuen Wohnort für Zippel lauschen.